Text: Lilli Schuch
Illustrationen: Davor Marcovic

30 Jahre Esterajh

Als ich Anfang Februar mit dem Megaphon ganz entspannt plauderte und meinte: „Hej, wir haben heuer ein Jubiläum, wir – die Menschen aus Bosnien und Kroatien –, sind schon 30 Jahre bei euch!“ – sagte mir Peter K. Wagner, der Chefredakteur: „Wir machen eine Geschichte!“ Am 24. Februar 2022 fing der Krieg in der Ukraine an, und es ist für mich nichts mehr, wie es war. Genauso wie damals bei uns 1991/1992.

Flucht über die Seerosen
Ich telefoniere in diesen Tagen viel mit einem Freund aus Charkiw und höre detaillierte Schilderungen, wie seine Mutter, Oma und zwei Katzen in zehn langen Tagen mit dem Auto, dem Zug, dem Bus es doch geschafft haben, aus dieser Stadt zu flüchten. Ich höre seine Wut, seine Angst und seine Bereitschaft, dem ganzen Land, nicht nur seiner Familie, zu helfen, und während er spricht, erinnere ich mich, wie meine Eltern in Slawonien, unweit von Vukovar, über den trägen Fluss Bosut, voll mit Seerosen, in einer Nachtaktion geflüchtet sind, und wie sie, genau wie alle Flüchtlinge dieser Welt, dachten: Bald sind wir wieder zu Hause. Bei meinen Eltern dauerte es neun Jahre. Und wenn ich meinem ukrainischen Freund sage, du wirst sehen, dieser Krieg wird auch einmal ein Ende nehmen müssen, und ihr werdet auch eines Tages wieder ein Haus mit einer Waschmaschine, einem Balkon, einem TV und einem Katzenbaum haben, genau wie meine Eltern heute, glaubt er, ich bin eine grottenschlechte Trösterin und ganz miserable Psychologin. Bin ich auch. Niemand kann etwas Tröstliches über einen Krieg sagen. Niemand. Der Krieg ist eine Bankrotterklärung der Vernunft und verschlingt jede Sprache. Ich habe seit diesem verdammten 24. Februar nur noch Déjà-vus und obwohl ich dachte, ich bin „safe“, was unseren Krieg in Kroatien zwischen 1991 und 1995 betrifft, muss ich leider zugeben: Eigentlich bin ich heute, 2022, fast genauso wund wie 1992, als ich nach Österreich kam. Als ob nicht 30 Jahre dazwischen liegen. 30 ruhige, friedliche Jahre in Österreich, in einem kleinen, sehr hübschen, sehr sozialen und ein wenig verschlafenen „Schlaraffenland“. Meinem Freund aus Charkiw wünsche ich solche Déjà-vus in 30 Jahren nicht.

Immer ist jemand auf der Flucht
Obwohl Österreich 1956/57 fast 180.000* Menschen aus Ungarn und 1968 auch 162.000 aus Tschechien aufnahm, ist die starke Flüchtlingswelle 1992 aus Bosnien bis heute die umfangreichste und aufwändigste Aufnahmeaktion in der Geschichte des Landes. Wegen des Bürgerkrieges in Syrien 2015 wurden 88.340 Asylanträge gezählt. Laut Prognosen wird die Ukraine das alles übertreffen: 200.000 Ukrainer:innen mit Kindern sollen nach Österreich kommen. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat Österreich mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, 700.000 Menschen sind geblieben. Wie heute, so war es auch 1992, als Tausende Menschen aus Bosnien flohen. Laut UN-Flüchtlingshochkommissariat wurden im Zeitraum 1992 bis 1998 etwa 90.000 Personen aus Bosnien-Herzegowina aufgenommen. Bis zu 500 Kriegsflüchtlinge kamen jeden Tag in Wien an – und das über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Die Fluchtwelle aus Kroatien fand schon 1991 statt, 13.000 Kroat:innen kamen nach Österreich. Während die Ungar:innen, Tschech:innen und Kroat:innen größtenteils wieder in die Heimat zurückkehrten (nur 10 Prozent Ungar:innen und ein wenig mehr Pol:innen blieben in Österreich, gingen die Kroat:innen schon im Frühjahr 1992 vorwiegend wieder nach Hause); rund 60.000 Bosnier:innen fanden in Österreich eine neue Heimat. Wie Sanja aus Sarajevo. Manche, wie Senad, auch aus Sarajevo, zogen weiter: Er ging nach 14 Jahren in Graz nach England.
Beide erzählen rückblickend von ihren 30 Jahren nach der Flucht. Sie klingen ruhig, gefasst, sogar glücklich, obwohl sie so jung einen Krieg erlebt haben. Vielleicht geben ihre Geschichten den Menschen ein wenig Mut und zeigen, wie Senad einmal erklärte, dass es viel leichter ist, voranzugehen, wenn du weißt, dass die Brücken hinter dir kaputt sind.

Sanja Šimić

Wenn drei Wochen Flucht zu 30 Jahren werden
Im April 1992 lag der Geruch des Kriegs bereits schwer in der Luft. Ich aber war mit meinem jungen Erwachsenenleben so beschäftigt, dass ich es mir nicht mal in den wildesten Träumen vorstellen konnte, der Krieg könnte von Slowenien über Kroatien zu uns nach Bosnien übergreifen. Als Kind zweier Akademiker:innen aus einer Mischehe wuchs ich im multiethnischen Sarajevo auf. Menschen teilte ich in nur zwei Kategorien: gute und schlechte. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich hatte großes Glück, in humanistischem Geist mit starken Frauenvorbildern sozialisiert zu werden.
Damals war ich 23 Jahre alt, studierte Forstwissenschaft und war gerade mit meinem heutigen Ehemann Siniša zusammengezogen. Und ich war im vierten Monat schwanger! Die ganze Familie hat sich gefreut, die Hochzeit wurde geplant, es wurden kurz- und mittelfristige Pläne geschmiedet, bevor wir sie nur ein paar Wochen später allesamt verwerfen mussten. Denn unser ganzes Leben bekam eine unerwartete Wendung: Der Krieg brach auch in Bosnien mit brutaler Wucht los.

Aus ein paar Wochen des „Abwartens“ bei der Tante in Graz sind heuer 30 Jahre geworden.
Mit ein paar engsten Freunden feierten wir noch am 15. April 1992 den fünften Geburtstag meines Neffen Gregor bei meiner Schwester und meinem Schwager zu Hause. Da fiel die Entscheidung, dass Siniša, meine Schwester Vesna, Gregor und ich für ein paar Wochen zu meiner Tante, die seit den frühen 1960ern in Graz lebte, fahren. So lange, bis sich die politische Situation beruhigt hätte. Von unserer unbekümmerten Fröhlichkeit war wenig übriggeblieben. Einige Tage davor hatten wir die ersten serbischen Barrikaden mitten in der Stadt erblickt. In einer Machtdemonstration durchbrach ein Kampfjet der jugoslawischen Volksarmee die Schallmauer über der Stadt. In den Medien gewann die Kriegsrhetorik Oberhand. Man hörte immer wieder und immer öfter und immer näher Schüsse. In den Supermärkten waren die Regale bereits leer gekauft. Die städtische Wasser- und Stromversorgung war zeitweise unterbrochen. Die Zeiten standen endgültig auf Sturm. Und wir hatten trotzdem noch nicht glauben können, vielleicht vielmehr nicht glauben wollen, dass es zum Blutvergießen kommen würde.
Am 17. April 1992 stiegen wir mit einem Koffer in den letzten Zug von Sarajevo nach Mostar. Ein wenig später, auf dem halbem Weg zwischen Sarajevo und Mostar, wurden die Schienen hinter uns in die Luft gejagt. Mit uns vier aufgebrochen war auch meine Schwiegermutter, die uns unbedingt begleiten und heil an ihre Verwandten in Mostar übergeben wollte. Mein Schwiegervater und meine Hündin Kuki verabschiedeten sich am Bahnsteig. Dieses Bild – der stolze Mann in Anzug und Mantel und die kleine, verängstigte schwarze Hündin daneben – hat sich für alle Ewigkeit in mein Gedächtnis geprägt. Das war das letzte Mal, dass ich meine treue, geliebte Fellnase gesehen habe.
Selten ist es der Fall, dass man sich der Tragweite wichtiger Ereignisse bereits zum Zeitpunkt ihres Ablaufs voll bewusst ist. Das Leben wird, wie Søren Kierkegaard schon sagte, vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Das ist zugleich Fluch wie Segen.

Bosnische Flüchtlinge hatten 1992 keinen Zugang zum Arbeitsmarkt – Schwarzarbeit als Putzfrau
Wir sind meiner Tante aber sehr bald zur Last gefallen. Über einen ihrer Bekannten wurden wir vier in einem 400 Jahre alten, baufälligen Haus in Gratwein einquartiert. Wir waren ab diesem Zeitpunkt auf uns allein gestellt. Leider hatten wir keinerlei Unterstützung, um unsere beiden akademischen Lebensläufe fortzusetzen. Im September wurde unser Sohn Filip geboren. Wir lebten sehr abgeschieden, mit sehr wenig Geld. Vom Arbeitsmarkt waren die bosnischen Flüchtlinge ausgeschlossen. Ich konnte mein Studium der Forstwissenschaft nicht fortsetzen, einerseits, weil ich ein Neugeborenes hatte und meine Priorität der Existenzkampf war, und andererseits, weil es ein vergleichbares Studium nur in Wien gab. Ein Jahr lang putzte ich, um etwas Geld zu verdienen.
Ab 1994 wurde das Leben leichter, als wir beide einen Job bekamen und nach Graz zogen. Meine erste Anstellung war eine Stelle als Labortechnikerin an der TU Graz bei Prof. Kordesch, der sich sehr für mich einsetzte. Da blieb ich fast sieben Jahre. Da ich eine abgeschlossene Ausbildung als Chemotechnikerin habe, wollte ich meine Zeugnisse nach zwei Jahren Berufserfahrung nostrifizieren, um den Berufstitel Ingenieurin führen zu können, was mir leider nicht gelang. Mein Mann bekam als IT-Techniker auch eine Stelle auf der TU.

Heirat, österreichische Staatsbürgerschaft und Job an der TU
Im Jahr 2000 heirateten Siniša und ich und bekamen auch die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Seit 2001 bin ich am Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz in der Arbeitsgruppe Rasterelektronenmikroskopie. Meine Aufgabe ist die mikroskopische Materialcharakterisierung an der Schnittstelle zwischen Forschung und Dienstleistung für die Industrie. Mein Beruf ermöglicht mir auch das Ausleben meiner ästhetisch-künstlerischen Neigung, indem ich schöne, mikroskopisch kleine Details, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben, mit dem Elektronenmikroskop sichtbar mache. Meine Bilder wurden bereits mehrmals ausgestellt.
Unsere Familie wurde komplett, als Jan 2004 geboren wurde. Jan ist in der 7. Klasse und Filip ist Doktorand an der TU Graz. Ich bin sehr stolz auf meine Söhne. Obwohl sie sehr unterschiedliche Startbedingungen hatten, war es mir wichtig, ihnen eine stabile und liebevolle Familie zu geben. Ihnen vorzuleben, dass wichtige Dinge im Leben die Aufrichtigkeit, das Selbstvertrauen, der Mut, die Herzensgüte und eine gute Ausbildung sind. Das kann einem niemand wegnehmen.
Hiermit möchte ich mich bei allen lieben Menschen, die uns, vor allem in der schweren Anfangszeit, in irgendeiner Form unterstützten, und bei denjenigen, die mittlerweile meine Freund:innen geworden sind, herzlichst bedanken und sagen: Hier in Graz ist mein Zuhause – Sarajevo, die Stadt, in der ich geboren wurde und wo ich 23 Jahren gelebt habe, gibt es nicht mehr.

Senad Telalbašić

Der Duft des Friedens
Vor einigen Tagen fragte mich eine Freundin, ob ich einen Artikel über mein Leben in den letzten 30 Jahren schreiben würde. Der Hauptgrund dafür ist, dass ich in Sarajevo geboren wurde, als Kriegsflüchtling nach Österreich kam und jetzt in London als Arzt arbeite. Ohne viel nachzudenken, stimmte ich zu.

Ein Rückblick mit ein wenig Nostalgie und etwas mehr Weisheit
Beim Schreiben war ich nachdenklich, etwas traurig, dennoch glücklich und zufrieden, dass ich da bin, wo ich jetzt bin. Dieses „da“ ist ein ruhiges Familienleben an der Peripherie von London. Ich verbringe meine Tage jetzt in meinem Beruf als Arzt und Vater eines drei Monate alten Babys, das mich alles vergessen lässt, was ich gesehen und erlebt habe. Meine Lebensreise begann in Sarajevo im Jahr 1973, wo ich als zweites Kind von Eltern geboren wurde, die beide Universitätsprofessoren sind. Meine Kindheit war unbeschwert. Ich liebte das Lesen und war ziemlich introvertiert, ich saß stundenlang im Garten und freute mich auf einfache Sachen, wie z.B. den Fleisch-Kartoffel-Strudel meiner Mutter oder das Wiener Neujahrskonzert, das wir immer alle zusammen im TV angeschaut haben. Meine Mutter war auch Ärztin, und ich habe viel von ihr über das Leben und die Leute gelernt. Es war ein naives Weltbild, wo das Gute am Ende immer siegte und gute Sachen guten Menschen widerfahren und umgekehrt. Bevor 1992 der Krieg in Bosnien und Herzegowina begann, war das Leben im Lande gut, die Menschen glücklich und relativ wohlhabend. Nicht der größte Pessimist hätte 1992 vorhersehen können, wie schrecklich dieser Krieg für alle Beteiligten werden würde. Ein Vierteljahrhundert nach Ende dieses Krieges war er immer noch ein Bestandteil der Rhetorik von Politiker:innen auf dem Balkan. Ströme von Balkan-Flüchtlingen haben sich in alle Weltrichtungen ergossen. Und nun, 30 Jahre später, wenn ich meinen Geburtstag feiere, bekomme ich Geburtstagswünsche aus fast 20 Ländern – von alten Schulkamerad:innen oder Nachbar:innen aus Sarajevo. Alle diese Menschen haben schwer für ihr jetziges Leben gekämpft, ein Leben in Ruhe, ohne Furcht, mit einem heiteren Morgen für unsere Kinder, in dem vielleicht, nur vielleicht, das Gute über das Böse am Ende siegt.

Kann man weiterhin optimistisch bleiben?
Die Antwort ist „Ja“, das kann man, aber leicht ist es nicht. Es bedarf helfender Menschen. Und ich war glücklich, dass ich sie in Österreich kennenlernte, als ich als Kriegsflüchtling 1994 dort ankam. Ich kann mich immer noch an die Färbergasse in Graz mit der Weihnachtsbeleuchtung 1994 erinnern. Nach meiner Zeit im Krieg in Sarajevo – sehr oft ohne Elektrizität, Heizung, fließendes Wasser, mit Mangel an Nahrung und ständiger Nähe des Todes – war der Anblick dieser kleinen Grazer Gasse einem Traum ähnlich. Glückliche, lachende Menschen gingen herum auf schneebedeckten Straßen. Der Duft von Glühwein und Essen in der Luft. Der Duft des Friedens. Der Anblick der Färbergasse hat einen so tiefen Eindruck hinterlassen, dass ich 28 Jahre später alle diese Einzelheiten vor meinen Augen sehe.

Vom Caritas-Flüchtling bis zu Dr.med
In meinem ersten Jahr in Graz lebte ich in einem Caritas-Flüchtlingsheim in der Leonhardstraße. Ich werde dieses Flüchtlingsheim nie vergessen. Ich hatte ein Dach über dem Kopf, ein warmes, trockenes Zimmer und Essen am gemeinsamen Tisch. Das Leben fiel mir dennoch sehr schwer. Meine Eltern lebten weiterhin in Sarajevo, ich erhielt selten Briefe. Ich wusste, das sie sterben könnten, und es gab nichts, was ich machen konnte – außer zu hoffen. Das Gefühl des schmerzhaften Verlusts von Freund:innen, der Familie und meiner Heimatstadt war sehr stark. Doch dank der ausgestreckten freundlichen Hand Österreichs konnte ich einen Vorstudien-Lehrgang für deutsche Sprache an der Karl-Franzens-Universität absolvieren. Bald begann ich mit meinem Medizinstudium und beendete es nach sieben Jahren mit ausgezeichnetem Erfolg.
Danach bekam ich eine Anstellung als Universitätsassistent an der Medizinischen Universität Graz, zuerst in der Forschung und nach einem Jahr als Assistenzarzt in der Ausbildung für Anästhesie und Notfallmedizin. All dies wäre kaum möglich gewesen ohne meine Freund:innen, die ich in Österreich kennengelernt hatte – Studien- und Arbeitskolleg:innen – und die meine österreichische Familie geworden sind. Sie gaben mir den Glauben an die Menschheit zurück, ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.

Zehn Stunden lernen, eine Stunde joggen, ein paar Stunden Job
Mein durchschnittlicher Tag als Student bestand für Jahre aus ungefähr zehn Stunden täglichen Lernens, Vorlesungen, einer Stunde Laufen, Gelegenheitsarbeiten als Krankenpfleger, Zeitungsausträger und Hunde- und Babysitter. Die Fachausbildung in Anästhesie brach ich 2005 ab und begann eine Ausbildung zum praktischen Arzt. Nach dem Abschluss entschloss ich mich, nach London zu ziehen, um am Kings College das Studium der Public Health zu absolvieren. Es folgten Jahre als praktischer Arzt, in der HNO-Chirurgie und als medizinischer Berater für die pharmazeutische Industrie.
Noch etwas fällt mir aus meiner Grazer Zeit ein: Eines Tages sah ich nach einer Gehirnoperation, die ich als Anästhesist unterstützt hatte, meine Spiegelung im Fenster. Zum ersten Mal erblickte ich mich in der Kleidung und Ausstattung eines Arztes. Ich schaute eine Weile aus dem Fenster und sah ein Haus von hinten, das mir irgendwie bekannt vorkam – es war mein Flüchtlingsheim aus der Leonhardstraße! Obwohl es nur einen Kilometer entfernt war, kam es mir meilenweit weg vor: Mein Leben hatte sich entscheidend verändert, in nur wenigen Jahren.
Bis jetzt habe ich in 44 verschiedenen Krankenhausteams gearbeitet, in fast allen Krankenhäusern Londons. Jetzt liebe ich die Tage mit meiner Frau, unserer Tochter und unserem Hund. Ich liebe es, für meine Familie zu kochen, Gitarre zu spielen und im Garten zu arbeiten. Einst habe ich geschrieben: „Der Weg ist das Ziel.“ Man wird sich des Ziels erst genauer bewusst, indem man seinen Lebensweg beschreitet. Wenn ich meiner Tochter heute etwas wünsche, dann, dass sie ein glückliches Leben führen kann – das ist, meiner Meinung nach, das eigentliche Ziel. Ich hoffe, dass dieser Text eine Ermutigung ist für alle, die für ein neues Leben kämpfen.

LILLI SCHUCH trifft Sanja regelmäßig für Spaziergänge. Senad war Lillis erster Babysitter und ist Teil der Familie.